2001 – SAISON FAZIT

Der Mythos ist zurück – Ein Rückblick auf die letzten Wochen in der DSF-Liga

Zwar sind inzwischen einige Wochen ins Land gezogen, dennoch möchte ich hier noch einmal auf die letzten Fahrten und Feiern zurückblicken. Allerdings möchte ich gleich zu Beginn darauf hinweisen, dass diese Ausführungen nicht an das Niveau des letzten Berichtes heranreichen werden, in dem unsere liebe Hilde ja höchst philosophische Töne anklingen ließ.

Der letzte Bericht in dieser Rubrik handelt also von unserer lustigen Ostersonntag-Tour zum Spiel gegen die Stuttgarter Kickers, sodass ich mit dem nächsten Spiel beim MSV Duisburg weitermachen werde. Allerdings war ich bei diesem Spiel leider überhaupt nicht anwesend, da mich ausnahmsweise einmal das Studium davon abhielt, an einem Montag durch die Republik zu reisen. Und dies ausgerechnet bei der kürzesten Auswärtsfahrt der Saison. So bleibt nur fest zu halten, dass unser Dream Team mit 2:0 gewann und damit im nachhinein wohl den entscheidenden Schritt in Richtung Aufstieg machte. Von diesem Zeitpunkt an konnte man sich also auf die Feierlichkeiten konzentrieren und so fuhren wir am 27. April gutgelaunt mit dem Bully zum heiligen Bökelberg, um gegen Bielefeld den Aufstieg perfekt zu machen und die Arminia gleichzeitig in die dritte Liga zu schießen. Soweit ich mich noch erinnern kann, spielte unsere Borussia auch gar nicht so schlecht und rund um den Bökelberg herrschte eh nur Partystimmung. Nach der Roten Karte gegen unseren Kult-Brasilianer Marcello Pletsch gelang den Ostwestfalen dann aber doch irgendwie noch der Siegtreffer, sodass der Aufstieg verschoben werden musste. So recht störte das auf der Rückfahrt aber niemanden und bei so manchem Bierchen wurde die Aufstiegsfeier für den kommenden Montag in Hannover geplant.

Aber Borussia wäre nicht Borussia, wenn sie auch in Hannover den Aufstieg nicht perfekt gemacht hätte. Wieder war es uns gelungen, einen Bully zu füllen und so machten sich am Montag Nachmittag so gegen halb vier Ralf, Hilde, Hannelore, Michael K., Kalmer, Hagi und meine Wenigkeit auf den Weg in die heiß geliebte Landeshauptstadt. Halt, beinahe hätte ich vergessen, dass wir mit Schmani ja auch noch einen Doppelagenten aus Oberhausen mit an Bord hatten, der im Anschluss an die Fahrt auch noch das neue Domizil unseres Ehren-Präsis testen wollte (wann wird eigentlich der Fanclub eingeladen????).

Sieges- und damit aufstiegssicher ging es also nach Hannover und schon auf der Autobahn merkte man, dass heute ein besonderes Spiel auf dem Programm stand und wir wohl wieder einmal ein Heimspiel haben sollten. In Hannover angekommen, stieß auch noch unser Präsi Patte aus Halle zu uns und so ging es optimistisch in den Block. Das Spiel war dann aber eine einzige Enttäuschung für mich. Vielleicht hatte man auch zu sehr mit dem Aufstieg gerechnet, aber irgendwie hatte ich nie das Gefühl, dass unser Dream Team das Spiel unbedingt gewinnen wollte. So hieß es am Ende 0:0 und man musste eine weitere Woche auf die Rückkehr in die Bundesliga warten. Bei der Ankunft in Schüttorf irgendwann in der Nacht stellte ich dann fest, dass vor meinem Sitz unzählige Feigling-Fläschchen herum lagen. Bis heute ist nicht geklärt, wer diese geleert hat und wie sie auf den Beifahrersitz gekommen sind (?!?).

Die Tage danach waren dann geprägt von den Kommentaren der Kollegen, dass der Aufstieg wohl auch in diesem Jahr nicht klappen würde und so langsam fing man auch wirklich ein ganz klein wenig daran zu zweifeln. Was ist, wenn wir auch in Fürth verlieren? Ein Endspiel gegen Chemnitz? Nein, danke. Das muss nun wirklich nicht sein. Zum Spiel ins Frankenland hatten die Ruhrpott-Fohlen aus Oberhausen einen Bus eingesetzt und nachdem Ralf kurzfristig absagen musste, machten sich nur Michael K. und ich uns auf den Weg nach Fürth. Doch wie erst einmal nach Oberhausen kommen? Zug? Fehlanzeige. Hinbringen lassen? Fehlanzeige. So musste meine Wenigkeit mit dem Auto in den Ruhrpott fahren und konnte somit keinen Alkohol zu sich nehmen. Skandal!!! In Fürth angekommen, stellte ich fest, dass mein nüchterner Zustand doch gar nicht so schlecht war, konnte ich mich an viele Stellen am Stadion doch gar nicht mehr erinnern, obwohl ich im Jahr zuvor ja auch dagewesen war (???). Im Playmobilland legte unsere Borussia dann los wie die Feuerwehr und nachdem es nach neun Minuten 2:0 für unser Dream Team stand, erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt. Das sollte es doch wohl gewesen sein mit dem Aufstieg. Doch wieder einmal belehrte uns die Meyer-Elf eines besseren, kassierte innerhalb von sechzig Sekunden den Ausgleich, sodass das Zittern wieder los ging. Irgendwann hatte der Schiedsrichter dann aber ein Einsehen und pfiff die Hitzeschlacht ab, sodass fest stand: Der Mythos ist zurück. Der Rest war eine Jubelorgie in Grün-Schwarz-Weiß auch wenn ich erst einige Zeit später realisiert habe, was in diesem Moment eigentlich passiert war: Zwei Jahre Zweite Liga waren vorbei. Kein Reutlingen, kein Cottbus, kein Ahlen mehr. Herrlich!!!!!! Bleibt noch zu erwähnen, dass Michael K. auf der ganzen Fahrt nur zwei Bier getrunken hat (!!??!!) und ein Dank an die Ruhrpott-Fohlen für die Organisation der Fahrt.

Die Woche nach Fürth war dann einfach nur schön. Glückwünsche hier, Glückwünsche da und ein einfach nur gutes Gefühl im Bauch. Doch noch war die Saison ja nicht zu Ende, denn es standen noch zwei Highlights auf dem Programm. Am Abend vor dem letzten Saisonspiel kehrten wir bei Rubi in unseren Fohlenstall ein, um nach dem „B“ nun auch die Stadionfahne einzuweihen. Es wurde ein rauschendes Fest mit einigem Bier und wohl auch ein bisschen Ouzo und irgendwann klang der Abend im Index aus, sodass die Nacht vor dem Chemnitz-Spiel äußerst kurz war. Dementsprechend angeschlagen betrat ich am nächsten Morgen gegen halb elf auch unseren Bus, den wir zusammen mit den Nordhornern gechartert hatten. Dieser Zustand sollte sich aber bald ändern, denn die Stimmung war schon sehr ausgelassen. Was dann rund um den Bökelberg und später auf dem Alten Markt abging, werde ich und wohl auch sonst niemand so schnell vergessen. Allein das Bild auf dem Bökelberg vor dem Spiel, als alles einem grün-schwarz-weißen Fahnenmeer glich, entschädigte für die letzten vier Jahre, in denen uns die Borussia ja nun wirklich nicht besonders viel Freude gemacht hatte. Aber all das war in diesem Moment vorbei, denn: Der Mythos ist zurück. Der Abend fand dann im „Sport-Eck“ seinen Ausklang und Gerüchten zu Folge hat die Bedienung heute noch einen Ohrwurm von „Mein Freund Herbert“! So, jetzt habe ich wieder einmal viel zu viel geschwafelt und mein Glückwunsch und Respekt gilt all denen, die es bis zu dieser Zeile geschafft haben. Der Mythos ist zurück!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Lars Reinefeld

Veröffentlicht in Besondere Ereignisse.

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